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Die Heimat als Kriegsschauplatz
Ortschaft Merkenich

von Peter Dümbgen


Unmittelbar nach dem Kriegsbeginn:
  • Luftkampf über Merkenich - ein englisches Aufklärungsflugzeug wurde über der Wuppermündung in Brand geschossen
  • Herstellung von Luftschutzkellern
  • Flakstellungen und Sperrballons im Umfeld von Merkenich errichtet
  • Einquartierung ostpreußischer Infanteristen in Privatwohnungen
  • 1941 fielen die ersten Bomben auf Merkenich - ohne direkten Schaden anzurichten
  • Auch weiterhin fielen Bomben und speziell Brandbomben
  • Fliegeralarm verstärkte sich

    Juli 1944: Feindliche Bomber überflogen Merkenich und wurden von der Flak heftig beschossen. Ein Bomber geriet in Brand, ein anderer flog im Sturzflug, nachdem er angeschossen war, über Merkenich weg. Bomben fielen in der Rheingegend. 2.10.1944 erfolgte der schwerste Bombenangriff mit Folgen. Bauernhaus Wilhelm Dick mit allen Stallungen und Häuser der Haupt - und Jungbluthstraße wurden total zerstört. Viele umliegende Häuser wurden beschädigt. Leider waren auch Opfer zu beklagen. Zehn Bewohner starben. Allein im Haus von Everhard Longerich starben nach einem Volltreffer 4 Bewohner. Mehrere Wohnungen waren unbewohnbar. Etliche Einwohner evakuierten ins Hinterland. Leider wurden in verlassenen Wohnungen geplündert, auch durch Einheimische, weil sie an keine Rückkehr glaubten.

    Großbauer Wittkamp verließ Hals über Kopf seinen Hof und ließ das Vieh einfach im Stich. Bewohner erbarmten sich des lieben Viehs, glaubten aber auch an späteren Besitz. Sie wurden enttäuscht, denn Wittkamp kam nach dem Krieg zurück.

    Durch die Besatzung kam großes Unheil. Die Männer mußten sich melden und wurden dann nach Belgien deportiert. Sie waren scheußlichen Schikanen ausgesetzt. Ein Beispiel: Das Erdreich in einem langen Graben war mit Wasser zu einem Schlammbad verwandelt worden und dadurch mußten die Männer auf und ab waten. Einer verlor dabei einen Halbschuh, der dann stecken blieb. Ein halbes Jahr dauerte die Abwesenheit. Einer ist sogar gestorben.

    Nach Kriegsende war leider noch kein Friede. Ostarbeiter und Kriegsgefangene rächten sich an Einheimischen, weil sie sich schlecht behandelt gefühlt glaubten. Sie raubten und plünderten. Man wehrte sich durch gebildeten Selbstschutz und wandte sich oft an die englische Militärpolizei um Hilfe. Der Schafzüchter Kückelheim wurde von Ostarbeiter erschossen.



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