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Kölner Stadt-Anzeiger vom 27. November 2007, Autor: Oliver Görtz; Foto: Max Grönert

Der Boden gibt immer wieder nach

Probleme beim Hochwasserschutz am Langeler Damm

Die Arbeiten zum Hochwasserschutz am linksrheinischen Langeler Damm werden teurer und dauern länger als geplant. Im Bereich der Häuser Langeler Damm 93-95 sind die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) auf eine unerwartet lockere Bodenschicht gestoßen, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Deshalb musste die bereits begonnene Deichertüchtigung abgebrochen werden. Nun wird ein rund 80 Meter langer Bereich des Damms mit einem anderen, kostspieligeren Verfahren standsicher gemacht.

Die StEB waren schon damit beschäftigt, den Deich mit einer unterirdischen „Hochdruckinjektion“ instand zu setzen. Hierbei wird mit fünf Tonnen schweren Lanzen eine Masse in den Wall gespritzt, die nach einer Zeit erhärtet und eine unterirdische Wand bildet. „Die Bodenschicht war aber so locker, dass wir immer weiter injiziert haben, ohne das etwas passiert ist“, sagte Steb-Mitarbeiter Axel Schumacher - die eingebrachte Masse verlief sozusagen im Sande. Nun müssen nebeneinander mehrere Meter tiefe Löcher mit einem Durchmesser von etwa 80 Zentimetern in den Damm gebohrt und anschließend mit Beton verfüllt werden. Die dafür benötigte Maschine wiegt mit rund 50 Tonnen das Zehnfache einer Injektionslanze. Die Betonsäulen bilden ebenfalls eine Wand im Deich. Zudem müssen einige der bereits im Erdreich versenkten Spundwände wieder herausgezogen werden, um sie später mit den Betonsäulen zu verbinden. Die vergleichsweise preiswerte Deichsicherungstechnik mit Spundwänden kommt in weiten Teilen des Langeler Damms zum Einsatz. Im nun umgeplanten Bereich konnte sie nicht angewandt werden, da das „Einvibrieren“ der bis zu 16 Meter langen Metallbohlen die Bausubstanz der angrenzenden Wohnhäuser gefährdet hätte, erläuterte Schumacher.

Dass die StEB bei Tiefbauarbeiten auf unerwartete Bodenschichten oder Hindernisse wie große Gesteinsbrocken stoßen, „kann man nie ausschließen“, so Schumacher. In Langel wurde die Bodenbeschaffenheit mittels Probebohrungen im Abstand von 100 Metern untersucht. Die 80 Meter, die nun verändert werden müssen, „lagen genau dazwischen“, sagte der Ingenieur, „das ist Pech.“ Wie teuer dieses „Pech“ wird und wie lange sich dadurch die Arbeiten verzögern, könne noch nicht beziffert werden.