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Kölner Stadt-Anzeiger vom 16. November 2007, Autor: Görtz; Foto: Hans Auweiler

Eine Metallwand am Rhein

Steb informierte über mobilen Hochwasserschutz im Kölner Norden

Maximal zehn Stunden dauert es, bis sämtliche mobilen Hochwasserschutzwände entlang des Kölner Rheinufers aufgebaut sind. Dann hat die Bevölkerung Ruhe vor den Fluten des Flusses. Zumindest bis zu einem Pegel von 11,30 Meter, im Bezirk Chorweiler gar bis 11,90 Meter. Denn bis zu diesen Wasserständen ist die Stadt sicher, wenn das Hochwasserschutzkonzept im Jahr 2008 umgesetzt worden ist. Bei einer drohenden Überschwemmung gibt es eine Vorwarnzeit von 36 bis 48 Stunden. "Wir haben also genug Zeit, um die Wände aufzustellen", erklärte Norbert Götte von den Stadtentwässerungsbetrieben (Steb) dem Stadtteilparlament Chorweiler.

In den am Rhein gelegenen Vierteln des Nordbezirks wie Merkenich, Langel oder Worringen werde die Zehn-Stunden-Marke sogar unterboten. Vor Worringen etwa könnten die mobilen Wände von "vier Mitarbeitern in vier bis fünf Stunden aufgebaut werden", erläuterte der Steb-Experte. Der Stadtteil liege vergleichsweise hoch, weshalb die Schutzwände niedriger sein dürften als beispielsweise im tiefer gelegenen Kölner Süden. Die mobilen Wände sind ein System aus senkrechten Stützen, zwischen denen zwei bis drei Meter lange und 7,4 Kilogramm schwere Metallelemente - so genannte Dammbalken - waagerecht aufeinander gestapelt werden und so eine Schutzwand bilden. In manchen Teilen des Kölner Nordens müssten nur zwei solcher Balken aufeinander gelegt werden, um das Schutzziel von 11,90 Meter Kölner Pegel zu erreichen. Bedienstete der Steb errichten den mobilen Wall. In anderen Stadtbezirken müsste unter anderem das Technische Hilfswerk beim Aufbau helfen. "Doch das ist in Chorweiler nicht nötig", sagte Götte.

Überhaupt sei der Einsatz der mobilen Elemente im Kölner Norden "sehr überschaubar", urteilte Götte. Hier werden im Höchstfall insgesamt 90 senkrechte Stützen und 1120 Dammbalken aufgestellt. Wenn man alle Schutzwände zusammenrechnet, ergibt dies einen Metallwall von 380 Metern. In ganz Köln summieren sich rund 3000 Stützen und etwa 33 500 Dammbalken zu einer Wand von 9,5 Kilometern Länge.

Um die für den Norden vorgesehenen mobilen Elemente ortsnah zu deponieren, wird eine Lagerhalle am Klärwerk Langel gebaut. In dem 30 Meter langen und 17 Meter breiten Gebäude sollen auch Stege aufbewahrt werden, über die im Hochwasserfall jene Rheinanlieger in ihre Häuser gelangen, die vor Schutzwänden und Deichen leben. Das Lager soll Mitte 2008 fertig sein.

Neben Spundwänden - wie hier in Langel - sollen auch mobile Schutzwände den Kölner Norden vor einem Rheinhochwasser schützen. Sie können bei einer drohenden Flutwelle binnen zehn Stunden aufgebaut werden.