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Kölner Stadt-Anzeiger vom 7. Juli 2022, Autor/Bild: Rahmann

Bericht über Streuobstwiesen im Bezirk übt deutliche Kritik

Experten des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) pflegen in Abstimmung mit dem Grünflächenamt Bäume

Schlechte Zensuren verteilen die Köln-Leverkusener Experten des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) für die Bäume der Streuobstwiese im Schatten von St. Amandus in Rheinkassel. „Der Baumbestand erstreckt sich in mehreren langen Reihen quer zum Flussverlauf und befindet sich ganz überwiegend in mangelhaftem Zustand“, heißt es nüchtern in einem Bericht der Naturschützer, die 2019 mit dem Kölner Amt für Landschaftspflege und Grünflächen eine Vereinbarung über die Förderung der Baum- und Biotoppflege auf 28 Streuobstwiesen auf dem Stadtgebiet geschlossen haben.

In einem nunmehr vorliegenden Bericht ziehen sie eine erste Bilanz ihrer Arbeit. Diese Bilanz ist für die 49 Bäume an St. Amandus ernüchternd. Pflegearbeiten seien nicht erfolgt, liest man. Und weiter: „In der Wintersaison 2018/19 war von dritter Seite ein Schnitt der Obstbäume durchgeführt worden, der allerdings nur darauf abzielte, bei der Mahd störende Äste zu entfernen. Dadurch wurden die zuvor ungepflegten Bäume deutlich verunstaltet und potenzielle Leitäste beseitigt.“ Nun will man sich der Gewächse annehmen.

Deutlich positiver liest sich der Bericht über die 23 Bäume in der Rheinaue Worringen Süd. „Die Obstbäume sind in einem überwiegend guten Zustand und haben das Ertragsalter erreicht. Der Kronenaufbau ist durch wiederholte Schnittmaßnahmen allgemein gut gelungen.“ Aber auch dort gibt es einen Wermutstropfen. „Das Grünland zu Füßen der Bäume ist dagegen relativ artenarm und wird von Gräsern dominiert.“

Ganz besonders am Herzen liegt den Baumschützern die Streuobstwiese am Mennweg. 81 Bäume stehen dort auf 0,66 Hektar. „Die Obstwiese am Mennweg zählt zu den ältesten Streuobstbeständen im Kölner Stadtgebiet. Entsprechend viele Altbäume befinden sich auf der Fläche.“ Die stellt derzeit einen Schwerpunkt der Bemühungen des Nabu dar. Der Bestand wird im Mittelpunkt der Pflegearbeiten stehen und „soll in den kommenden Jahren ökologisch behutsam restauriert werden“, kann man im Bericht ebenfalls lesen.