Dreifaches "Schlepp Schlepp Hurra"

Karnevalisten luden zum Benefiz-Festival ein

Nach der Session ist vor der Session: Begleitet von einem „Dreimal kräftigen Schlepp Schlepp Hurra", feierte jetzt das Festival Colonia Premiere in einem großen Festzelt auf dem Gelände des Langeler Schützenvereins am Kuhlenweg. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren rund 600 kölsche Partyfans zum neuen Musikfestival gekommen, um zu Mallorca-Schlagern und Karnevalsmusik ausgelassen zu feiern, zu singen und zu tanzen. „Wir hätten noch viel mehr Karten verkaufen können", erzählt Jutta Frey von der Kölner Karnevalsgesellschaft Fidele Zunftbrüder, deren Mitglieder das kölsche Fest mit der noch jungen KG Schlepp Schlepp Hurra ins Leben gerufen hatten.
„Wir gehören als förderndes Mitglied erst seit kurzem dem Festkomitee Kölner Karneval an", erklärt Schlepp-Schlepp-Vizepräsident Sayhan Krämer. Die Auflagen seien hoch, um im Komitee Mitglied zu werden, berichtet er. „Mitglieder der Fidelen Zunftbrüder und der KG Luftflotte standen uns als Bürge zur Seite." Entstanden ist die neue Karnevalsgesellschaft im März 2012, als sich Fahrer und Techniker bekannter Kölner Karnevalsbands während der Hetzerei von Saal zu Saal zusammen taten, um eine eigene KG zu gründen. Zunächst dachten sie an die Gründung eines Stammtischs. Später entstand die Idee, eine Veranstaltung außerhalb der Session zu organisieren, um mit dem Erlös Kinderhilfsorganisationen wie Himmel un Ääd („för Kindersielcher en Nut") oder „Dat Kölsche Hätz" (ein Förderverein für krebskranke Kinder) zu unterstützen, erklärt Sayhan Krämer.
Für die Benefizveranstaltung Festival Colonia zugunsten der genannten Einrichtungen gaben sich im Zelt viele bekannte Kölner Künstler und Gruppen die Klinke in die Hand. Zum Auftakt brachte Kölschrocker King Size Dick das Publikum mit Klassikern wie „Linda Lou" und „Kölle am Rhing" in Stimmung.
Bruce Kapusta, der vor kurzem Jubiläum nach 25 Jahren Bühnenpräsenz feierte, nahm mit seiner Trompete ein Bad in der Menge, bevor die Kölschfraktion um die Ex-Höhner Franz-Martin (F.M.) Willizil und Peter Horn das Publikum mit echt kölschen Liedern begeisterte. In dem rund sechsstündigen Programm begrüßte Moderator Wolfgang Nagel neben den Funky Marys, de Boore, Kasalla und den Kläävbotze, auch die Domstürmer, die Jungen Trompeter und die Micky-Brühl-Band. Ob das Festival Colonia eines Tages das nach Bonn abgewanderte Sommerspektakel Kölle Olè ablösen wird, bleibt abzuwarten. Ein Anfang ist jedenfalls gemacht.

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