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Fuldaer Zeitung vom 14. August 2011, Autor: Georg-Wilhelm Hanna

Damasus Fuchs ist Ehrenbürger

Der Franziskanermönch Pater Damasus Fuchs hat sich sehr um die Erforschung der Heimatgeschichte verdient gemacht.

Pater Damasus Fuchs war Rheinländer. In Rheinkassel wurde er 1862 geboren. Er erhielt den Taufnamen Jakob. Als ältester von neun Geschwistern verbrachte er seine Jugendzeit auf dem väterlichen Hof. Nach dem Besuch der Volksschule in Rheinkassel und der höheren Bürgerschule in Dormagen wechselte er an das bischöfliche Konvikt in Opladen. Die Reifeprüfung legte er 1883 am Gymnasium in Neuß ab.
Sein theologisches Studium führte Damasus Fuchs nach Würzburg und Bonn. Durch den Kölner Erzbischof Krementz wurde er 1888 zum Priester geweiht. Danach stand er als Kaplan fünf Jahre lang im Dienste der Erzdiözese Köln; zuletzt in Krefeld.
Der junge Kaplan fühlte sich für den Orden der Franziskanermönche berufen. Im Oktober 1893 erhielt er auf dem Fuldaer Frauenberg das Ordensgewand und den Namen „Damasus“. Nach dem einfachen Gelübde am 8. Dezember 1894 legte er am 19. März 1898 in Watersleyde den feierlichen Treueid ab. Die Lehrtätigkeit in der holländischen Ordensschule war nach dem Kloster Gorheim seine zweite Stelle, die nun er als Rektor und Präses wahrnahm. Nach kurzzeitiger Rückversetzung in das Kloster Gorheim erfolgte 1902 die Berufung als Pfarrer von Salmünster.
Zehn Jahre weilte der Ordensgeistliche im Kinzigstädtchen. Ein unvergängliches Denkmal hat er sich dort gesetzt durch seine „Geschichte des Kollegiatstifts und der Pfarrei in Salmünster“: Der Magistrat der Stadt Salmünster dankte ihm sein fleißiges Schaffen mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde am 1. November 1912.
Pater Damasus blieb dem Kinzigtal auch weiterhin sehr verbunden und hat mit zahlreichen Monographien und Aufsätzen, die hauptsächlich in der Zeitschrift „Unsere Heimat“ erschienen sind, zur Aufarbeitung der Heimatgeschichte beigetragen. Das Kloster Bornhofen am Rhein wurde dem Pater mit Unterbrechungen zur letzten Heimat. Seine stark angegriffene Gesundheit machte einen Klimawechsel erforderlich. Während des Ersten Weltkrieges finden wir ihn in Untermarchtal und in Wangen im Allgäu.
Am 22. August 1919 erfolgte seine Versetzung nach Fulda. Fast zehn Jahre lang war er als Bibliothekar der großen Konventsbibliothek auf dem Frauenberg tätig. 1928 brachte das Provinzkapitel ihm die letzte Versetzung nach dem schon genannten Wallfahrtskloster Bornhofen. Auch dort widmete er seine freie Zeit gern lokalgeschichtlichen Studien und schuf aus Anlass des 500-jährigen Jubiläums der Wallfahrtskirche eine Chronik des Wallfahrtsortes.
Seine unermüdliche Schaffensfreude hatte 1937 mit der Vollendung dieser Arbeit ihren Höhepunkt erreicht. Die Beschwerden des Alters machten sich bei dem fast 75-Jährigen bemerkbar. Am 31. Januar 1938 ist er im Krankenhaus Marienhof zu Koblenz gestorben. Auf dem Klosterfriedhof in Bornhofen wurde seine sterbliche Hülle am 3. Februar 1938 zu Grabe getragen.
In einem Beileidsschreiben heißt es: „Ein Mann von seltenen Gaben und von umfassendem historischem Wissen ist mit Pater Damasus heimgegangen. Davon zeugen seine Bücher.“

Peter Dümbgen und Marlis Beenen-Fuchs aus der heimatlichen Pfarrgemeinde Köln-Rheinkassel haben 2003 in fünf Kapiteln das Leben und die Stationen des Wirkens von Pater Damasus Fuchs erforscht. Erstmals wird darin erwähnt, dass er auch die „Geschichte der Pfarrei St. Amandus in Köln-Rheinkassel“ geschrieben hat. Das Manuskript verbrannte im Zweiten Weltkrieg.