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Kölner Stadt-Anzeiger vom 23. August 2007, Autor: Oliver Görtz

Wie die Straße verlaufen soll

Politiker einigen sich auf Strecke der geplanten Ortsumfahrt Fühlingen

Die Umgehungsstraße für Fühlingen nimmt konkrete Formen an. Der Verkehrsausschuss und die Bezirksvertretung Chorweiler haben sich bei ihren jüngsten Sitzungen einstimmig für eine Streckenführung der Ortsumfahrt entschieden. Voraussichtlich „in fünf Jahren", schätzt Angela Stolte-Neumann vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik könnte die Straße fertig sein.

Die Verwaltung hatte den Gremien vier Möglichkeiten vorgestellt, wie die Straße um den Stadtteil angelegt werden kann. Die Politiker folgten der Empfehlung der städtischen Verkehrsplaner und befürworteten „Variante 2c". Hierbei wird die Industriestraße nach Norden verlängert, dann westlich um die Siedlung Mennweg geführt und verläuft dann in einem Bogen direkt zur Kreuzung Neusser Landstraße/Blumenbergsweg/Mennweg. Von der Umgehungsstraße wird zusätzlich eine Anbindung an den Mennweg in östlicher Richtung abgehen. Zwischen dieser Anbindung und der Neusser Landstraße wird der Mennweg zurückgebaut.

Analysen der Verwaltung zufolge würden täglich 18 800 Fahrzeuge diese Variante der Umgehungsstraße nutzen. Der Verkehr auf der Neusser Landstraße durch Fühlingen nehme von zurzeit geschätzten 15 300 Autos und Lkw auf dann nur noch rund 2000 innerhalb 24 Stunden ab, heißt es in er Expertise. Die Untersuchung geht davon aus, dass gleichzeitig die tägliche Belastung des Mennwegs von 2500 auf 4300 Fahrzeuge steigt und die des Blumenbergswegs - je nach Abschnitt - von 5100 bis 8900 auf dann 8200 bis 13 000. Die Variante 2c ist mit einer Länge von etwa 2000 Metern die kürzeste der vorgestellten Streckenführungen und deshalb die günstigste, so die Verwaltung. Auch seien die Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie die Lärmbelastung bei dieser Version nur gering.

Die Bezirksvertretung befürwortet parteiübergreifend die vorgeschlagene Variante. Zudem sprachen sich die Stadtteilparlamentarier einstimmig dafür aus, auf der Neusser Landstraße zwischen Militärring und der Stadtgrenze zu Dormagen eine Lkw-Maut einzuführen. Eine Mautpflicht lasse sich hier wohl nicht realisieren, sagt Stolte-Neumann. „Darüber haben wir schon mit der Bezirksregierung diskutiert", berichtet die Verkehrsexpertin. Da die Neusser Landstraße nicht für den europäischen und deutschen Transit- und Schwerlastverkehr relevant sei, könne hier wohl keine Gebühr erhoben werden.

„Wir stehen voll und ganz hinter der Variante 2c", sagt Christoph Moers, Mitinitiator der Bürgerinitiative Fühlingen, die seit einiger Zeit für eine Ortsumfahrt und gegen den starken Durchgangsverkehr im Veedel kämpft. „Sie ist günstig, schnell umsetzbar und verursacht die wenigsten Naturschäden."

Im September müssen die Planungen noch den Stadtentwicklungs- und abermals den Verkehrsausschuss passieren. Wenn letzteres Gremium zustimmt, „kann eigentlich nichts mehr schief gehen", hofft Stolte-Neumann.