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Kölner Stadt-Anzeiger vom 20. September 2001, Autor: Nina Voigt, Foto: Christian Jaschinski

Nun wieder alles Kappes

Frauen und Kinder ließen die Kohlköpfe rollen

"Zumindest scheint es Gaudi zu machen", stellte Peter Schmitz vom Jugendtreff "Regenbogen" fest. Zum ersten Mal seit langem ließen Kinder, Jugendliche und Erwachsene während der Kirmes die alte Dorftradition des "Kappesrolle und Schürreskarr-Renne" wieder aufleben. So schnell es ging rollten die Frauen und Kinder am Samstag die Weißkohlköpfe den Hof neben der Kirche am Festplatz entlang, am Sonntag waren dann die Männer und Kinder mit dem Schubkarrenrennen an der Reihe. "Das ist gar nicht so leicht", rief eine Teilnehmerin den Zuschauern zu, die die Wettstreiter kräftig anfeuerten. Zimperlich gingen diese nicht mit dem Gemüse um: die Rennstrecke war schon bald übersät mit einzelnen Kohlblättern, und die Kohlköpfe waren im Ziel immer etwas kleiner als beim Start.

Für die Kinder, die mit ganzen Mannschaften aus ihren Schützenvereinen oder den Pfadfindern antraten, hatte der Jugendtreff "Regenbogen" als Gewinn einen Vereinspokal gestiftet. Der Jugendtreff befindet sich gerade im Aufbau und soll, ähnlich wie die Kita "Regenbogen" in Langel, als Elterninitiative geführt werden. "Wir wollen die Jugendarbeit in den Vereinen fördern und Angebote für die Jugendlichen aus Rheinkassel, Langel und Kasselberg schaffen", sagte Peter Schmitz. Mehr als 100 Jugendliche aus den drei Stadtteilen hätten sich bei einer Unterschriftenaktion über fehlende Freizeitangebote beklagt. Mit einem Stand auf dem Festplatz machte der Verein in Gründung auf sein Anliegen aufmerksam.

Wie in jedem Jahr waren auch die alteingesessenen Vereine, die die Kirmes gemeinsam mit der "Dorfgemeinschaft Rheinkassel, Langel, Kasselberg 1972" organisieren, mit Würstchenbuden, Getränkeständen und Süßwaren vertreten. Am Samstagabend gab's kölsche Töne mit den Reetzefegern und den Kalauern, am Morgen danach spielte die Colonia Big Band. Attraktion für die Kinder war das Bullenreiten: Bewunderung galt demjenigen, der sich am längsten auf dem sich wild bewegenden mechanischen Bullen halten konnte.