Großer Saal unter grünen Zeltdächern

Die alte Kirche soll bald renoviert werden

Nach nicht ganz einjähriger Bauzeit konnte jetzt das neue Pfarrheim der katholischen Gemeinde St. Amandus in Rheinkassel eingeweiht werden. Unter großer Anteilnahme der Gläubigen aus Rheinkassel, Langel und Kasselberg nahm Pfarrer Meixner die Segnung vor, die musikalisch vom Kirchenchor umrahmt wurde.

Der Grundstein zu dem dreigliedrigen Gebäude wurde im April letzten Jahres gelegt, nachdem im November 1975 mit dem Abriß des alten Pfarrheims begonnen worden war. Im Erdgeschoß des in Weiß gehaltenen neuen Pfarrzentrums mit seinen drei grünen Zeltdächern befindet sich ein großer Saal für zirka 100 Personen, eine Kaffeeküche und eine Bibliothek. Für die Kinder- und Jugendgruppen sind im Obergeschoß zwei Räume vorgesehen, und im Keller hat sich die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft von 1468 einen Klubraum mit Kegelbahn und Schießstand ausgebaut.

Der Anlaß zum Pfarrheimneubau ergab sich aus der notwendigen statischen Sicherung und Restaurierung der vermutlich aus dem 9. Jahrhundert stammenden St.-Amandus-Kirche. Verankerungen müssen neu eingesetzt und der Kamin der Kirchenheizung muß abgebrochen werden. Da es aus denkmalpflegerischen Gründen nicht möglich ist, ihn an anderer Stelle aufzubauen, stellte sich die Frage, ob man die Kirche mit Strom (Elektroheizung) oder von anderer Stelle aus beheizen sollte.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit entschied sich das Generalvikariat für die zweite Möglichkeit und damit für den Neubau des Pfarrheims. Im Hinblick auf die Zeit der Restaurierung der Kirche - etwa zwei bis drei Jahre - wurde der große Saal des modernen Zentrums von Anfang an als Notkirche geplant.

Im Anschluß an die Einsegnung des neuen Pfarrheims der Rheinkasseler Gemeinde danke Pfarrer Meixner allen an der Planung und Erstellung Beteiligten und ermunterte die Gäste zu einer kleinen Spende für die noch ausstehende Innengestaltung des Hauses. In vier Wochen soll die Bibliothek wieder eröffnet werden, deren Bestände wegen fehlender Räumlichkeiten für zwei Jahre in Kisten gepackt waren.

Beim dem mit der Einweihung verbundenen Pfarrfest der Gemeinde wurde das neue Zentrum einer ersten Belastungsprobe unterzogen: Am Nachmittag fand ein Plauderstündchen bei Kaffee und Kuchen statt, nach Einbruch der Dunkelheit zeigte Pfarrer Meixner einen selbstgedrehten Film über den Verlauf der Bauarbeiten, und am Abend trafen sich Jugendliche und Erwachsene zu Tombola und Tanz beim Familienabend.