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Kölner Express vom 19. Oktober 2011, Autor/Bild: Mayer/Fouad

REWE-Fahrer - Seine Witwe klagt an

Ehefrau fordert Sicherung am Anleger

Ihre vier Kinder kümmern sich rührend um sie, denn Witwe Irene W. (63) aus Schwelm weint um ihren Ehemann Klaus (59). Er ist der Mann, der mit dem Rewe-Laster in den Rhein stürzte und starb.
Mein Mann könnte wohl noch leben, wenn die Stelle nach dem letzten Unglück besser abgesichert worden wäre,“ sagt sie verbittert. 39 Jahre waren sie verheiratet, nächsten Februar sollte der 60. Geburtstag ihres Mannes groß gefeiert werden. „Alles war bereits organisiert und jetzt kommt er nie wieder. Ich kann das nicht fassen,“ so die 63-Jährige.
„Klaus war sieben Wochen krank. Er war auf der Arbeit umgeknickt und hatte einen Bänderriss. Jetzt wollte er endlich wieder fahren. Als Dank für die Krankheit bekam er seine alte Tour weggenommen. Und musste morgens um drei Uhr nach Köln. Den Weg hat er nicht gekannt“, schildert die Witwe dem EXPRESS.
Der Rewe-Fahrer benutzte ein neues Navi, das die Polizei sicherstellte. Zudem hatte er sich die Strecke mit einem Arbeitskollegen im Internet angeschaut. Nicht ausgeschlossen, dass er aufgrund schlechter Sicht die Orientierung verlor. Asphalt und Wasser könnten nicht zu unterscheiden gewesen sein. Daher auch keine Bremsspur.
„Das wäre die einzige vernünftige Erklärung. Denn Klaus war ein sehr aufmerksamer Fahrer“, sagt Irene W. In der Gerichtsmedizin durfte sie ihren Mann noch einmal sehen und Abschied nehmen. „Ich wollte es so, sonst würde ich nie Ruhe finden.“ Auch die Unglücksstelle besuchte sie. „Da empfand ich rein gar nichts. Daher wollte ich ihn noch ein letztes Mal sehen.“
Zum Verlust ihres Mannes kommt nun auch, dass Irene W. auf gepackten Kartons sitzt. Denn Donnerstag wollte das Paar in eine neue Wohnung umziehen. „Ich kann das jetzt nicht ohne ihn, in die neue Wohnung. Ich werde etwas anderes suchen und trauern.“